Der Rat der Stadt Hardegsen hat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag (14.04.) das sog. Gemeindliche Einvernehmen für die Masthähnchenanlage in Hardegsen-Hevensen versagt. Lediglich die anwesenden Ratsherren der FDP Thomas Spangenberg (Hevensen) und Gerald Kohrengel (Hardegsen) wollten sich dem nicht anschließen. Der von der Stadt Hardegsen beauftragte Rechtsanwalt Dr. Niederstadt (Hannover) hatte nach eingehender Prüfung zuvor dem Rat empfohlen das erforderliche Einvernehmen zu verweigern.

Bericht von der Ratssitzung:

Nach der von SPD/Grüne und Hardegsen 21 eingebrachten und beschlossenen Resolution im Februar d. J. befasste sich der Rat der Stadt das zweite Mal in öffentlicher Sitzung mit diesem sehr umstrittenen Bauvorhaben. Anders als im Februar stieß die Ablehnung des Bauvorhabens auf eine breite Mehrheit. Das zwischenzeitlich erstellte Gutachten von Dr. Niederstadt bezieht sich auf die Baugesetzgebung und stellt eindeutig fest, dass der Bau und Betrieb einer landwirtschaftlichen Mastanlage in einem Gewerbegebiet nicht möglich ist.

Es wurden während der Sitzung erneut Argumente dafür und dagegen ausgetauscht. Die beiden FDP Abgeordneten sehen in der Ablehnung u. a. die Zukunft eines bestehenden landwirtschaftlichen Betriebes gefährdet. Dagegen stehen die Sorgen der Hevenser Bürgerinnen und Bürger, die in dem Betrieb dieser Anlage ein hohes Gesundheitsrisiko sehen. Außerdem befürchtet man eine starke Geruchsbelästigung. Die Ratsmitglieder stützen ihre Ablehnung in erster Linie auf das Gutachten des Juristen aus Hannover.

Mit dem Ergebnis der Ratssitzung ist die Sache allerdings nicht vom Tisch. Das letzte Wort im Genehmigungsverfahren hat der Landkreis Northeim. Ob dieser die Genehmigung erteilt oder nicht ist offen. Die Ratsgruppe aus SPD/Grüne und Hardegsen21 sieht sich mit dem zwischenzeitlichen Ergebnis bestätigt. Man hat von Beginn an auf Prüfung der baurechtlichen Situation bestanden und dabei nicht locker gelassen. Es war richtig, die Sorgen der Einwohnerinnen und Einwohner aus Hevensen und dem gesamten Stadtgebiet ernst zu nehmen.

Es bleibt: Eine breite Mehrheit der Hardegser lehnt dieses Projekt ab.