In ihrer Mitgliederversammlung, die am 16.11. in Hardegsen stattfand, richteten die Hardegser Sozialdemokraten einen ziemlich kritischen Blick nach Berlin und damit auf die Bundespartei. Die Vorsitzende Annett Nauman begann die Versammlung mit dem üblichen Jahresrückblick. Berichte aus den Abteilungen, Stadtratsfraktion und Kreistag folgten. Schon die Aussprache zu den Berichten war lebhaft.

Kritik richtete sich demnach auch an die lokale Parteiführung. So fühlen sich die Mitglieder eher mäßig über die Arbeit der SPD Stadtratsfraktion informiert. Als ein Beispiel wurde die Diskussion über den Standort des Kinderspielplatzes und dessen mögliche Verlegung in den Bürgerpark angeführt. Die Vorsitzende hatte den fehlenden Informationsfluss schon im Vorfeld der Versammlung kritisch gesehen und konnte dazu mitteilen, dass es künftig einen besseren Austausch zwischen Ortsvereinsvorstand und Ratsfraktion geben wird. Vorstandssitzungen werden nun im Anschluss an den Sitzungen der Fraktion stattfinden. Dies bietet sich schon deshalb an weil ein Großteil der Fraktion auch dem Vorstand angehört. Die Termine der Sitzungen werden bekanntgegeben sobald der Sitzungskalender des Rates für 2019 feststeht.

Die SPD Hardegsen feiert im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die SPD Abteilung der Kernstadt wird am 29.06. dazu eine Feierveranstaltung organisieren. Die gesamte Hardegser SPD ist zur Mithilfe aufgerufen. Das Programm wird derzeit vorbereitet und zeitnah bekanntgeben. Aus Hettensen berichtete Kornelia Hänsel über die Bauarbeiten an der Schwülebrücke, welche die Gemüter der Hettenser Einwohnerinnen und Einwohner ebenso erhitzte wie die aktuellen Planungen des Basaltabbaus auf der Bramburg. Eher ruhig geht es dazu in Hevensen zu. Torsten Henne berichtete in erster Linie über die Veranstaltungen der SPD Abteilung. Er berichtete auch über den inzwischen angelaufenen Breitbandausbau der Göttinger Firma Götel sowie über das interkommunale Dorfregion Leinewebersechseck.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Aktuelle Situation der SPD" entfachte eine lebhafte Diskussion. Viele Mitglieder zeigten besonders für die zurückliegenden Entscheidungen der Bundespartei wenig Verständnis. Die derzeitigen Umfragewerte könnten sich durchaus noch weiter nach unten verschlechtern, befürchteten viele Mitglieder. Es gäbe Dinge, die den Wählerinnen und Wählern nicht mehr zu vermitteln sind. Auch die SPD Hardegsen hat nach einem Anstieg der Mitgliederzahlen im letzten Jahr wieder Austritte zu verzeichnen. Diese - meist von langjährigen Mitgliedern - wurden mit dem Verweis auf die "Bundespartei" vollzogen. Die Mitgliederversammlung beschloss, die Betreuung der Mitglieder zu verbessern. Dies soll als erstes mit einer regelmäßigen Mitgliederinformation geschehen. Die SPD in Hardegsen möchte sich außerdem mit Infoständen außerhalb des Wahlkampfes "sichtbarer" machen.